Erfahrungsbericht Busfahrt Luang Prabang-Vangvieng

Wie kommt eine TK-Truhe ins Dorf?
Wie kommt eine TK-Truhe ins Dorf?

Wenn es am schönsten ist soll man weiter ziehen. 

Nachdem wir ein paar schöne Tage mit der Strandfamilie verbraucht haben, geht es für uns weiter Richtung Norden genauer gesagt nach Vangvieng. 

Vangvieng galt früher als Party- und Drogenhochburg und war vor allem bei feier wütigen Pauschaltouristen beliebt. Bis die Regierung aufgrund der zunehmenden Todesopfern einen Riegel vor geschoben hat. 

Heute ist die Stadt vor allem als Ausgangspunkt für Wander-und Klettertouren beliebt. Nach über zwei Monaten nicht im Seil kitzelt es uns ein bisschen in den Fingerspitzen wieder Felskontakt zu bekommen. 


Also Rucksack gepackt und auf zum Busbahnhof. 

Die Angaben von wo aus der Bus um welche Uhrzeit gehen hier extrem auseinander. 

Mittlerweile buchen wir nichtsehr im vorraus sondern fahren einfach hin und erkundigen uns wann der nächste Bus zu unserem Ziel abfährt. 

So haben wir es auch in Luang Prabang gemacht. 

Der Bus nach Vangvieng startet am Nordbahnhof. Das Ticket kann man direkt am Schalter kaufen. Auf der Rückseite ist unter Punkt 3 vermerkt, dass im Falle eines Unfalles nur 30% des Ticketspreises zurück erstattet werden.  Interessant, wenn das schon auf dem Ticket steht. 

Die Fahrtzeit ist zwischen 3 und 10 Stunden angegeben, eine ziemliche Spannweite, warum werden wir später erfahren. Schon der Anblick des Busses verspricht eine abenteuerliche Fahrt. 

Der Bus ist ziemlich klein, ca 70 Jahre alt, schmalen Sitzen mit wenig Beinfreiheit. Diesmal wars sogar mir mit nur 165cm etwas zu eng. Daniel hat sich ein bisschen gefühlt als würde er Indooryoga machen. 

Das Gepäck kommt dabei auf den Bus, befestigt wird es mit Seilen und einer Plane. 

Wer sich schon immer gefragt hat, wie eine Kühltruhe in die entlegendsten Dörfchen kommt. Mit dem Bus. Zu sechst wird die ungandliche Truhe mit Seilen aufs Dach gezogen und befestigt. Unsere Rucksäcke dienen gleich als Schutzpolster. Neben uns steht noch ein Karton mit Hühnchen. Glücklicherweise fahren die im Nachbarbus mit. 

Dann gings auch schon los. Eigentlich hat der Bus offiziell nur 10 Plätze, durch geschicktes anbauen und dem dazu stellen von einem Stuhl wird gleich mal auf 17 hoch gestockt. 

Erstaunlich was alles möglich ist wenn es keine Grenzen vom TÜV gibt. 

Die Fahrt geht über den 1200 m hohen Berg-Pass. Aufgrund des übervollen Busses zuckeln wir mit gemächlichen 15 km/h über die kurvenreiche Bergkette. Die Straßen sind gerade breit genug, dass zwei Autos aneinander vorbei fahren können. Neben uns geht senkrecht in die Tiefe.  Anscheinend ist der Hinweis mit dem Unfall auf unserem Ticket nicht ganz unbegründet, des öfteren liegen Auto und Busüberreste im Graben. 

Damit der jeweiligen Fahrer vor den Kurven Bescheid weiß wird vorher kräftig gehubt. 

Die Fahrt erinnert uns ein bisschen an die gefährlichsten Straßen der Welt. Der Weg wechselt von Teer auf Lehmstrasse mit tiefen Schlaglöchern, welche geschickt umfahren werden. Immer wieder müssen wir halten und warten bis größere Fahrzeuge uns den Weg frei machen. Ein verblüffendes Phänomen von Aisaten sie können einfach überall schlafen in den unbequematen Positionen. Auch bei uns hat es nicht lange gedauert und wir sind durch das konstante Schaukeln eingeschlafen. 

Nach knapp vier Stunden gibt es eine kurze Pause aufgrund der vielen Strassenbaustellen zieht sich der Weg ganz schön. Zwei Stunden später treffen wir auf den vorherigen Bus, der eine Reifenpanne hat und jetzt nicht mehr weiter fahren kann. Zwei weiter Fahrgäste werden aufgenommen und die Mittelkonsole wird kurzerhand zur Sitzfläche umfunktioniert. So langsam wird's kuschelig. 

Nach mittlerweile knapp 6 Stunden Fahrt sind wir noch 100 km vom Zielort entfernt. Ein weiterer Stopp wird eingelegt. Wir halten an einem Restaurant, der Fahrer erklärt uns es ist Abendessenszeit. Hört sich gut an Hunger hätten wir, dann wäre der Punkt schonmal abgehakt.

Nach der Pause geht es weiter die letzten km nach Vangvieng. Mittlerweile ist es 23 Uhr und wir sind nach fast 8 Stunden in Vangvieng angekommen. 

Die weite Zeitspanne von 3-8 Stunden erklärt sich uns mittlerweile auch. Die Fahrt nach Vangvieng war auf jeden Fall abenteuerlich. 

Dann schauen wir mal was das kleine Städtchen zu bieten hat.